DVM U14w Magdeburg 2012

Inhalt


Willkommen!


Schach ist fäääätt...

"Schach ist fäääätt" - nach "Mädchen gehören hinters Brett" ist dieses Motto die jüngste Errungenschaft der Hit-Slogan-Schmiede der Deutschen Schachjugend. Daneben etwas, was aussieht wie eine geknickte Mumie mit Königshut, die einen Daumen hochhält: Willkommen zur Deutschen Vereinsmeisterschaft 2012.



ein mitreißender Slogan...

Ein großes Thema beschäftigt in den letzten Tagen die Medienwelt: Rekordtemperaturen in Deutschland! Und das zur Weihnachtszeit! Doch während andere schon den Grill rausholen oder ins Schwimmbad hetzen, bleibt unser Verein seiner alten Liebe zur immerzu wetterbeständigen Indoor-Betätigung treu... und spielt Schach. Auch in diesem Jahr nutzen wir die Weihnachtszeit, um unser besinnliches Zusammensein auf der deutschen Meisterschaft zu feiern.

Nach der Betreuung der u20-Senioren im letzten Jahr durfte ich mich diesmal jedoch einer Verjüngungskur erfreuen und unsere u14-Mädchen begleiten: Das sind neben Selina, unserer Gastspielerin aus Coswig, auch Tessa, Katja, Annika und Rebecca; geführt werden sie von Altmeister Siegfried.



Selina (TuS Coswig) sitzt für Wilkau-Haßlau am ersten Brett

Mit der gelinderten Altersklasse verbindet sich zum Glück auch eine geringere Entfernung zum Austragungsort; denn während wir letztes Jahr in der u20 noch ganz Deutschland bis nach Osnabrück durchqueren mussten, findet diese DVM in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts statt, in Magdeburg.
Damit hatte der weihnachtliche Wärmeeinbruch auch seine guten Seiten; denn so romantisch es ist, an Heiligabend in der warmen Stube zu sitzen und das muntere Schneetreiben einer weißen Weihnacht zu beobachten, so nervig ist es auch, zwei Tage später sein Auto bei äußerster Kälte freikratzen und freischippen zu müssen. Zugegeben: Wasser kann auch im flüssigen Aggregatszustand beängstigend sein, wie wir auf der Fahrt hierher unschön erfahren mussten. Doch letztlich schiffte uns unser Fahrer Olaf doch sicher und ohne größere Probleme im Neuner-Bus hierher.

Neben uns, die wir uns als sächsische Landesmeisterinnen für diese Meisterschaft qualifizieren konnten, halten übrigens noch 3 weitere Teams die sächsische Fahne hoch: CSC Aufbau, die hier einen Titel zu verteidigen haben, sowie Grimma, die sich als Vizemeisterinnen bei der sächsischen Meisterschaft qualifizierten und die USG Chemnitz, denen ein Freiplatz zugesprochen wurde.

Wie schon im letzten Jahr bin ich auch diesmal bemüht, möglichst aktuell von den Geschehnissen hier zu berichten. Allerdings ist das hiesige Turnier etwas umständlicher organisiert als die überschaubare U20, bei der wir im Vorjahr waren. Wegen der zahlreichen Teilnehmer ist das Turnier auf drei Gebäude verteilt. Wir selbst wurden im Vier-Sterne-Maritim-Hotel in der Stadtmitte untergebracht. Das ehemalige Inter-Hotel macht einen sehr imposanten Eindruck mit seinen riesigen Ausmaßen, seinen geräumigen und komfortablen Zimmern und zwei lustigen Glasaufzügen zum Spielen ...







Ja... Aufzüge sind eine tolle Sache...

Das Gros der Teilnehmer muss jedoch mit einer hässlichen, engen Jugendherberge nebenan Vorlieb nehmen. Gespielt wird dann letztlich in dem etwa 5-10 Minuten Fußweg entfernten St.-Sebastian-Probsteipfarramt, die für das Turnier ihre Gemeinderäume zur Verfügung stellt. Göttlicher Beistand für die Chessy-Sekte? Wir werden sehen. Gerade hat die erste Runde begonnen und wir spielen gegen Breitworbis aus Thüringen. Mehr Updates später ... oder vielleicht auch erst morgen ... denn so günstig sind die Nutzungsmöglichkeiten des Internets hier nicht...



Das Kreuz im großen Gemeindesaal hat die DSJ stilvoll mit einem Werbebanner verziert... Links daneben posiert Eddy vom CSC Aufbau in seinem neuen Weihnachtsmann-Look





Tag 2 - Runden 1 & 2

Der Morgen des zweiten Tages ging mit einem ersten Schrecken los, wenn man Tessa so ansah. Nein - das meine ich nicht im üblen Sinne. Normalerweise ist Tessa morgens ein wahrer Sonnenschein; aber ihre triefende Nase und die Ringe um die Augen ließen nichts Gutes von ihrer Gesundheit erhoffen. Entsprechend holprig war auch unser Start.

Runde 1: Breitenworbis gegen Wilkau-Haßlau



Von rechts nach links: Brett 1: Selina, Brett 2: Tessa, Brett 3: Katja, Brett 4: Rebecca

Unser Gegner in der ersten Runde kam aus Thüringen: Breitenworbis. Der Setzliste nach waren wir zwar klarer Favorit, aber was heißt das schon? Tessa war mehr mit ihrer Nase beschäftigt als mit der Partie und dieses kleine Fragment aus der Eröffnung sagt schon einiges aus:

Angelina Richard - Tessa



4. ... Lg7?! 5. Lxc5 Da5 6. Le3 Und hier steht Weiß schon sehr günstig.

So wie dieses Fragment verlief letztlich die gesamte Partie. Tessa verlor schließlich und brachte uns unerwartet in Rückstand. Katja drückte in der Zwischenzeit in einer etwas besseren Stellung und ließ uns nie Grund zur Sorge, aber die anderen Bretter konnte ich mir nach einiger Zeit gar nicht mehr ansehen. Selina hatte aus der Eröffnung Vorteil bekommen, als ihre Gegnerin die Varianten im Drachen verwechselt hatte. Den ließ sie aber wieder los, um erst einmal an sämtlichen Flügeln alle Bauern nach vorn zu treiben, während ihr König munter auf e1 verweilte und Schwarz zu einer riesigen Initiative einlud. Rebeccas Partie am letzten Brett hatte ich schon komplett abgeschrieben, als ich die zwei verbundenen Freibauern ihrer Gegnerin die c- und d-Linie herunterlaufen sah ... Umso erstaunter war ich, als sie plötzlich siegreich aus dem Spielsaal kam:

Lena Diederich - Rebecca



48. d7 Nach ihrem letzten Zug steht Weiß kurz vor der Umwandlung des Bauern. Plötzlich entfesselt Rebecca ungeahntes Gegenspiel. 48. ... Lh4! 49. Te6 Txf2+ 50. Kf1 Txf3 51. c4 Tc3 52. Tc6?An dieser Stelle war die Partie schon nicht mehr zu gewinnen für Weiß, jetzt gibt sie sie völlig aus der Hand 52. ... f3! 53. Tc7 f2+ 54. Kh2?? Lg3+! autsch



Nach Aussage unseres Mannschaftsleiters hat die Gegnerin hier "geguckt wie ein Auto". Scharz gewinnt einfach den Turm und damit die Partie. In jedem Fall die überraschung der ersten Runde. Inzwischen hatte auch Selina wieder ein ausgeglichenes Turmendspiel erreicht. Wie so oft in solchen Situationen musste ihre Gegnerin alles riskieren, um ihrer Mannschaft wenigstens noch einen Punkt zu erhalten und überzog dabei zur Niederlage. Damit gewannen wir 3:1 - ein Sieg, der auf dem Papier weitaus klarer aussieht als auf dem Brett.

Breitenworbis   SV Muldental

Johanna Winterberg
 0 : 1 
Selina Moses
Angelina Richardt
 1 : 0 
Tessa Simon
Isabelle Hendus
 0 : 1 
Katja Fromm
Lena Diederich
 0 : 1 
Rebecca Böhle
 
 1 : 3 
 

Sorgen bereitete uns weiterhin Tessa, die mit von Taschentüchern rot aufgescheuerter Nase und Kopfschmerzen auf ihrem Zimmer lag. Doch wer verpasst schon gern eine Weißpartie? Natürlich saß Tessa auch am Nachmittag wieder am Brett.

Runde 2: Wilkau-Haßlau gegen Harksheide



Diesmal spielte an Brett 4 Annika für Rebecca. Im Rücken saßen uns Grimma und Aufbau an Tisch 3.

Gegen Harksheide verlief alles weitaus bedenkenloser. Allein Katja spielte an diesem Nachmittag wohl nicht ihr bestes Schach und geriet nach einigen Ungenauigkeiten in einen starken Königsangriff. Immerhin erlaubte sie ihrer Gegnerin damit aber eine schöne Kombination:

Anna-Lena Schramm - Katja



1. Txf7! Txh5 Praktisch gesehen wohl der beste Zug ... Die Partie nach Dxf7 hätte ich auch nicht weiterspielen wollen ...2. Tf8#

Tessa spielte trotz Krankheit sehr konzentriert und gewann bald einen Bauern, genau wie Selina neben ihr, den sie beide nicht mehr hergaben und zum Sieg verwandelten. An Brett 4 leitete Annika einen starken Königsangriff bei gegenseitigen Rochadestellungen ein ... nur das mit dem Mattsetzen müssten wir nochmal üben. Wer möchte, kann ja mal versuchen herauszufinden, wie oft in der folgenden Sequenz Matt möglich gewesen wäre. Los ginge es mit dem starken stillen Zug 1. Te1! ... alles weitere darf der Leser selbst finden...

Annika - Luisa Janke



1. Dh8+ Ke7 2. Te1+ Kd6 3. Df6+ Kd7 4. De7+ Kc6 5. De6+ Kc7 6. Df7+ Kc6 7. Te6+ Kd5



8. Txb6+ Txf7 9. Txb5


Zum Glück reicht auch ein einfacher Turm mehr noch zum Gewinn...

SV Muldental   Harksheide

Selina
 1 : 0 
Sabina Klinge
Tessa
 1 : 0 
Inken Köhler
Katja
 0 : 1 
Anna-Lena Schramm
Annika
 1 : 0 
Luisa Janke
 
 3 : 1 
 

Alle Partien sind übrigens auf der offiziellen Turnierseite verfügbar - zumindest, wenn es das Organisationsteam schafft, sie auch mal einzugeben. Insgesamt lässt die Organisation hier doch an einigen Stellen zu wünschen übrig. Das fängt schon bei der Betreuerkonferenz am ersten Abend an, für die man sämtliche Betreuer eine halbe Stunde zusammengepfercht im engen Gang der Jugendherberge warten lässt, als ob es irgendwo Bananen gäbe. Darauf, bei so extremer Verspätung wenigstens die Tür des Konferenzraumes aufzuschließen, damit sich die Leute hinsetzen können, kommt natürlich niemand.
Nach der Sitzung hetzte dann der Schiedsrichter mitsamt der Erstrundenauslosung (auf die man bereits ewig warten musste) einfach davon, wobei er eine Horde von Betreuern wie der Rattenfänger von Hameln hinter sich herzog und im lustigen Treppenspiel erst entlang Treppenhaus 1 hinunter ins Foyer lockte und dort vorbei an den eigentlich für die Auslosungen vorgesehenen Tafeln wieder Treppenhaus 2 hinauf trieb (wohin der Dauerlauf weiterging entzieht sich leider meiner Kenntnis).
Generell kann man hier endlose Orgien Warten auf Godot, pardon, auf die Auslosung spielen; im Internet sucht man sie teilweise vergeblich, im Maritim-Hotel (wo auch ein Teil der u14 untergebracht ist), gibt es überhaupt keine.

Aber da ich keine endlosen Schimpfreden halten will (wollte ich das, wären die Beschwerden so lang wie der gesamte Bericht), wenden wir uns etwas positiverem zu ... einem Gewinnspiel!





Rommel hat neue Freunde!

Tessas perfider Plan, vor dem Schachbrett einen Wall von Glücksbringern und Maskottchen aufzubauen und ihre Gegner damit in den Wahnsinn zu treiben, ist eine mittlerweile deutschlandweit bekannte und gefürchtete Gewinnstrategie. Seit Weihnachten hat nun die Armada um ihren bekannten Glücksbären Rommel ein neues Mitglied: Den kleinen Tiger.



Tessa präsentiert ihren Tiger

Doch leider hat der kleine Tiger noch keinen Namen! Und Tessa ist völlig unentschlossen, wie sie ihn nennen soll! Deshalb haben wir uns entschlossen, eine neue Gewinnspielinitiative ins Leben zu rufen:

Der Name des Tigers

Wenn auch ihr einen Vorschlag habt, wie ihr Tessas Tiger nennen wollt, schickt einfach eine Mail an stephan.voelz at svm-jugendschach.de mit dem Betreff "Tessas Tiger", eurem Namensvorschlag und eurem richtigen Namen (natürlich in der richtigen Reihenfolge). Unser Chef-Juror sammelt dann alle Vorschläge und lässt den besten von einer qualifizierten Jury bestimmen.



Gib mir einen Namen!

Es winken attraktive Preise wie eine lobende Erwähnung in meinem Bericht oder einmal im Schach gegen mich gewinnen zu dürfen. Vorläufiger Einsendeschluss ist der 14.01.2013.

Macht mit! Lasst eure Kreativität walten und helft einem kleinen Mädchen und ihrem Tiger!





Runde 3 gegen Georgsmarienhütte



Kurz vor Rundenstart

Bereits nach den ersten beiden Runden gab es nur noch 3 Teams, die sich schadlos gehalten hatten. Das waren neben uns auch noch der CSC Aufbau und die Setzlistenersten aus Georgsmarienhütte. Uns fiel damit letztlich das Los zu, gegen die starken Niedersachsen zu spielen.



Katjuscha

In das Duell starteten wir als Außenseiterinnen, allerdings nicht völlig chancenlos. Vieles würde davon abhängen, ob Katja mit Weiß am dritten Brett einen vollen Punkt holen würde. Doch gerade da geschah das erste Fiasko. In einem Halbslawen bediente sich ihre Gegnerin gemütlich auf c4 und schon nach wenigen Zügen hatte Katja den ersten Minusbauern, den sie nie wieder sah. Nicht viel später folgten noch ein weiterer Bauer und eine Qualität, und obwohl Katja noch bis über den 80. Zug hinaus weiterspielte, gab es an ihrer Niederlage nie etwas zu zweifeln.
Rebecca war am letzten Brett klare Außenseiterin. Trotzdem erhielt sie aus der Eröffnung heraus auf Kosten eines Bauern gute Angriffsaussichten, setzte im Mittelspiel aber leider etwas konzeptlos fort und verlor erst ihre Initiative, dann eine Figur und schließlich ihre Partie.



Rebecca

Ich hatte im Vorfeld eine Ahnung, dass neben Katjas Punkt (der nun leider ausblieb) am ehesten noch an Brett 2 ein voller Punkt drin sein würde. Wir wählten deshalb an Tessas Brett einen offenen Spanier, um möglichst viel Spiel und viele Figuren fürs Mittelspiel auf dem Brett zu behalten. Das war mit einem gewissen Risiko verbunden, das sich letztlich aber auszahlte. Die Bewertung der Stellung im Mittelspiel wankte oft hin und her und Tessa hätte an manchen Stellen auch direkt verlieren können. Doch als ihre Gegnerin ihre Chance hatte verstreichen lassen, setzte Tessa selbst zu einem starken Königsangriff an. Mit wenig Zeit auf der Uhr fand sie ihren Weg durch alle taktischen Verwicklungen und stand schließlich mit einer Dame mehr da. Als noch ein weiterer Turm verloren ging, gab ihre Gegnerin schließlich auf.



Tessa

An Brett 1 folgte Selina eine ganz Zeit lang ihrer Vorbereitung gegen Caro-Kann, doch nach dem ersten neuen Zug verfiel sie nach zwei Ungenauigkeiten bereits in riesige Probleme. Weiß wurde von einer brutalen Bauernwalze im Zentrum mehr und mehr zurückgedrängt. Selina warf letztlich einen Bauern über Bord, um sich zu befreien - ein Geschenk, das ihre Gegnerin besser nicht genommen hätte, denn Selina konnte plötzlich zumindest wieder atmen und selbst Spiel kreieren. Der Minusbauer blieb, aber Selina verteidigte sich sehr zäh. Ihre Gegnerin fand nicht die richtigen Abwicklungen und nachdem mehr und mehr Bauern in einem Springerendspiel vom Brett verschwanden, fehlte letztlich jedes Gewinnmaterial und Selina konnte sich in ein Remis retten.



Selina

Die Niederlage war zwar schade, aber mit 1½:2½ zumindest nicht blamabel. Besonders wenn man bedenkt, dass auch CSC Aufbau gegen die Niedersächsinnen am Nachmittag mit 3:1 unter die Räder geriet und damit die Vorentscheidung um den Turniersieg wohl schon gefallen ist.

Georgsmarienhütte   SV Muldental

Nicole Manusina
 ½ : ½ 
Selina
Jana Böhm
 0 : 1 
Tessa
Anna-Lena Hinzke
 1 : 0 
Katja
Yanru Wang
 1 : 0 
Rebecca
 
 2½ : 1½ 
 

Runde 4 gegen SV Welper

Die Nachmittagsrunde hat immer etwas komisches ... zum einen, weil man meist erst 20 Minuten vor Rundenbeginn erfährt, gegen wen man eigentlch spielt, zum anderen weil man sich mit einsetzender Dunkelheit immer wieder mehr und mehr bewusst wird, dass man wieder einmal den besten Teil des Tages in der unheimlichen, dunklen Vorhalle des Spiellokals bzw. in seinen vom Charme der Umkleidekabine einer Kreisligafußballmannschaft beseelten Analyseräumen im Keller verbracht hat. In unserem Falle wiegt das besonders schwer, weil unsere Mädchen ständig zu den letzten gehören, die noch Partien spielen. Gleichermaßen dunkel sind mir immer auch die Partien in Erinnerung.



Big Daddy

Katja war die erste, die aus dem Spielsaal kam und freudestrahlend von ihrem Sieg berichtete. Eigentlich nichts unerwartetes, wenn man auf die Wertzahlen schaut, aber in der Partie selbst ging es teilweise drunter und drüber bei ihr ... macht ihr das hiesige Ambiente auch so zu schaffen wie mir? Nach ihren letzten drei Partien hoffe ich, dass sie in der zweiten Hälfte des Turniers zu einem etwas konzentrierterem Endspurt auflaufen wird.

Selina gewann am ersten Brett recht früh einen Bauern, aber die Realisierung des Vorteils gestaltete sich nicht gerade einfach ... zwischendrin gab es sogar einen kleinen Schockmoment, der uns zeigt, wie sinnvoll es ist, hin und wieder mal eine Taktikaufgabe zu lösen.

Selina - Sophie Bork



1. Tc2?? Sd2+?? Nach diesem gegenseitigen Gefallen wickelt sich die Partie in ein Turmendspiel ab, das Remis enden sollte.

Selinas Partie endete letztlich in einem Remis, auch wenn ich an ihrer Stelle meinem Gegner noch eine ganze Weile länger auf die Nerven gegangen wäre, als sie es für nötig hielt. Man muss allerdings dazu sagen, dass ihr Remisgebot letztlich auch für den Mannschaftssieg reichte, denn Tessa gewann neben ihr an Brett 2. Sie bewies mit einem Mehrbauern trotz ungleichfarbiger Läufer (zugegeben: Türme waren immerhin auch noch dabei) sehr gute Technik und ließ nie etwas anbrennen. Leider habe ich ihre Partie noch nicht vollständig gesehen, da es wie oben angemerkt mal wieder sehr spät wurde, bis wir endlich fertig wurden. Auch nicht die von Annika, die sie am letzten Brett verlor. Am Ende hieß es somit 2,5:1,5 für uns.



Annika

SV Welper 1922   SV Muldental

Sophie Bork
 ½ : ½ 
Selina
Jasmin Marx
 0 : 1 
Tessa
Bettina Schaller
 0 : 1 
Katja
Alina Venjakob
 1 : 0 
Annika
 
 1½ : 2½ 
 




Ein Interview mit Selina

Die Mädchen unseres Vereines sollten Muldentalern ja hinreichend bekannt sein - doch wer kennt unsere Gastspielerin Selina? Die Kaderspielerin aus Coswig stellte sich einem meiner berühmten Interviews.



Selina vom TuS Coswig ist sächsische Kaderspielerin und zweimalige Dritte bei der Deutschen Meisterschaft

Selina, du giltst als eines der größten sächsischen Talente im Mädchenschach. Wie lange spielst du schon Schach?

Seit ich 4 bin. Ich habe es von meinem Bruder gelernt. Aber seit ich 6 bin bekommt er von mir regelmäßig Lehrstunden. *lacht*

Hast du auch ein schachliches Idol?

Na rate mal ...

Oh Selina, da fühle ich mich wirklich geehrt, aber ...

Du doch nicht! Vishy Anand vielleicht.

Was waren deine größten schachlichen Erfolge?

Zwei dritte Plätze bei der deutschen Meisterschaft und damit verbunden zwei Teilnahmen an der Weltmeisterschaft ... und natürlich für Wilkau-Haßlau spielen zu dürfen!

Achso? Gefällt es dir so sehr bei uns?

Ja, es ist wirklich super mit euch! Die Mädels sind total nett und wir werden von einem außergewöhnlich guten Trainer betreut. Und unser Mannschaftsleiter Siggy ist ein echter Gangster. Schlüge mein Herz nicht von Alters her für Coswig, ich wäre eine Muldentalerin!

Wenn du Tessas Tiger einen Namen geben könntest, welcher wäre das?

*kichert* Das verrate ich nicht! Ich sende meinen Vorschlag aber an Stephan Völz unter der E-Mail-Adresse stephan.voelz at svm-jugendschach.de mit dem Betreff "Tessas Tiger". Das sollten auch alle anderen tun!



Selina hat schon eine Idee für den kleinen Tiger ...
Habt auch ihr einen Vorschlag?

Welche Frage würdest du gerne mal von mir gestellt bekommen und was wäre deine Antwort darauf?

Frage: Magst du mich?
Antwort: Nein

Magst du lieber Läufer oder Springer?

Läufer natürlich. Sie sind langschrittige und vielseitige Figuren.

Wunderbar! Das Wahrzeichen einer wahren Meisterspielerin! Deine Eltern haben mir bereits erzählt, dass du schon als kleines Kind auf die Läufer ganz versessen warst. Während all die anderen Kinder beim Großfeldschach auf den Pferdchen herumritten, hast du immer mit den großen Läufern gespielt.

Achso? Daran kann ich mich gar nicht erinnern.

Ja! Und dann hast du immer "Raketenangriff!" gerufen und die Läufer auf vorbeigehende Leute geworfen!

Waaaaaas? Spinnst du?

Kleiner Scherz ... den letzten Teil habe ich mir nur ausgedacht.

Selina, wir sind wirklich glücklich und danken dir und dem TuS Coswig ganz herzlich, dass du für uns am ersten Brett sitzt! Herzlichen Dank!

Und ich danke dir für das Interview! Insgeheim habe ich mir schon vor der DVM erhofft, einmal von dir interviewt zu werden.




Runde 5 - Wilkau-Haßlau gegen CSC Aufbau

Das Aufeinandertreffen mit Aufbau war für uns ein sehr wichtiges Spiel - nicht nur wegen seines Derbycharakters, sondern vor allem, weil wir beide noch im Rennen um die Medaillenränge waren. Nach ihren unkonzentrierten Auftritten in den letzten Partien wurde Katja am morgen von allen Seiten agitiert, diesmal etwas konzentrierter zu spielen. Von ihrem Ergebnis an Brett 3 würde unserer Einschätzung nach sehr viel abhängen...

Es war das Duell der Kaderspielerinnen. An Brett 1 spielten Anna gegen Selina und an Brett 2 Tessa gegen Anne (alle D3-Kader), an Brett 3 trafen Katja und Jana (D2) aufeinander. Alle Partien starteten günstig für uns und liefen so, wie wir sie vorbereitet hatten. Selina kam gegen einen geschlossenen Sizilianer in ein Mittelspiel ohne große Probleme, Katja schien sich im Caro-Kann etwas besser zurecht zu finden als ihre Gegnerin und Rebecca gewann recht zeitig einen Bauern. Nur Tessa schien noch etwas im Tiefschlaf zu sein ... oder einfach nur Varianten verwechselt zu haben. Jedenfalls spielte sie gegen Anne Kempes klassischen Sizilianer doch recht zweifelhaft.

Wir gingen früh in Führung. Katjas Gegnerin hatte sich bei einer Abwicklung verschätzt und stellte einen Zentrumsbauern ein. Gepaart mit den Schwächen um ihren König herum fand sie sich damit in einer desolaten Stellung wieder und wurde von Katja bald schon mattgesetzt. An Rebeccas Brett war ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern für Rebecca entstanden, das an einigen Stellen wohl sogar gewonnen war. Anscheinend wussten beide nicht genau, wie sie das Endspiel richtig behandeln sollten. Trotzdem spielten sie die Stellung bis zum Ende weiter. Beim Remisschluss waren nur noch 2 Könige auf dem Brett.

Selina kam gegen Anna an Brett 1 in ein vorteilhaftes Turmendspiel, das sie fantastisch behandelte. Ihre Gegnerin setzten noch auf einen letzten Trick: Die Abwicklung in ein Endspiel mit Dame gegen Turm:

Anna Nobis - Selina



1. ... g3! 2. Th3 Tg5 3. Kf4! Annas beste Chance ...3. ... g2 4. Kxg5 g1D+ 5. Kxh5 Dxd4



Dieses Endspiel gewann Selina schließlich mit der typischen Methode: Einfach so lange ziehen, bis die Gegnerin den Turm einstellt.

Und Tessa? Bei ihr hat sich die obskure Eröffnungsbehandlung gelohnt, denn Anne stellte bereits nach 10 Zügen eine Qualität ein.

Tessa - Anne Kempe



Stellung nach dem 10. Zug von Schwarz

Tessa behielt die Initiative und spielte stark weiter. Allerdings kamen beide bereits nach 20 in arge Zeitprobleme. Beide tauschten ein paar Ungenauigkeiten aus, aber Tessas Stellung blieb zu jeder Zeit klar besser. Nach 40 Zügen, als wieder Zeit dazukam, gelang es Tessa sogar die Damen zu tauschen und einen weiteren Bauern zu gewinnen, sodass sie mit Turm und Läufer gegen 2 Läufer und mit 2 Freibauern am Damenflügel dastand.



Stellung im 57. Zug

Eigentlich unvorstellbar, dass man so eine Stellung nicht gewinnt, aber ab hier tat sich Tessa arg schwer. Sie ließ sich die Damenflügelbauern auf den weißen Feldern blockieren und erlaubte ihrer Gegnerin die Bildung zweier verbundener Freibauern im Zentrum. Objektiv war das zwar alles noch gewonnen, aber die Stellung wurde immer schwieriger zu behandeln. Tessa fand nicht den besten Plan bei der Verteidigung gegen die Freibauern und griff schließlich mit wenig Zeit arg fehl. Anne drehte die Partie zu ihren Gunsten.



Stellung im 76. Zug; 5 Züge später gab Weiß auf.

Zum Glück hatte Selina ihr Endspiel gegen Anna schon gewonnen. So nahmen wir mit einem 2½:1½ wenigstens noch 2 Mannschaftspunkte mit. Aufbau konnte eine Blamage abwenden, aber die Niederlage schmerzt sie sicher dennoch.

SV Muldental   CSC Aufbau

Selina
 1 : 0 
Anna Nobis
Tessa
 0 : 1 
Anne Kempe
Katja
 1 : 0 
Jana Lukin
Rebecca
 ½ : ½ 
Michelle Dietrich
 
 2½ : 1½ 
 

Runde 6 - Wilkau-Haßlau gegen Karlsruhe

Nachdem ich am Morgen zusehen musste, wie Tessa ihre Stellung noch wegwarf, hab ich am Nachmittag den Turniersaal gänzlich gemieden. Das war wohl auch besser so, sonst hätten an diesem Tag meine Nerven gar nicht mehr mitgemacht. Bereits nach kurzer Zeit verlor Annika ihre Partie gegen eine nicht besonders starke Gegnerin und brachte unsere Manschaft damit unnötig in Schwierigkeiten, denn Karlsruhe war gerade an den hinteren Brettern mäßig besetzt, während sie vorn mit Paula Wiesner und hrer Gastspielerin Alena Romanova zwei wirklich schwierige Aufgaben bereithielten.

Katja zeigte sich an diesem Tag zum Glück sehr konzentriert und gewann erwartungsgemäß ihre Partie am dritten Brett. Sie glich damit aus, doch wie gesagt: Die beiden starken vorderen Bretter sind keine einfachen Punktelieferanten.

Dementsprechend lief es dann auch. Selina kam gegen Alapin in ein etwas schlechteres Endspiel und musste sich dort der überlegenen Technik ihrer Gegnerin beugen. Tessa hingegen stand eigentlich gut. Sie hatte zu Beginn der Partie in einem zweifelhaften Abspiel der französischen Verteidigung einen Bauern gegeben, dafür aber eine langanhaltende Initiative und die volle Kontrolle über die geschwächten dunklen Felder im schwarzen Lager erhalten. Wie gegen Anne kam sie auch hier in Zeitnot und lebte seit etwa dem 30. Zug nur noch von ihrem 30-Sekunden-Bonus. Tessas Stellung war zwar klar gewonnen, aber der Gewinnweg war nicht gerade leicht zu finden, wenn man überhaupt keine Zeit hat. Sie wiederholte einige Male die Züge, um Zeit zu gewinnen, doch als ihr die erlaubten Zugwiederholungen verfing sie sich in langem Nachdenken über einen anderen Zug - und drückte die Uhr eine Sekunde zu spät! Digitaler Blättchenfall...

SV Muldental   Karlsruher SF

Selina
 0 : 1 
Paula Wiesner
Tessa
 0 : 1 
Alena Romanova
Katja
 1 : 0 
Ilona Bykov
Annika
 0 : 1 
Hanna Henke
 
 1 : 3 
 

Mit dieser Niederlage fielen wir auf Platz 4 zurück. Dennoch war weiterhin alles offen - bis auf den Kampf um den Titel. Den hatte Georgsmarienhütte mit einem weiteren Sieg bereits vorzeitig für sich entschieden. Karlsruhe (9 Punkte), die nun einen Punkt vor uns waren, hatte noch nicht gegen die starken Niedersächsinnen gespielt und wurde in der letzten Runde in die Pflicht genommen. Wir selbst spielten gegen die punktgleichen Dritten aus Freiburg (8 Punkte). Alle anderen Mannschaften hinter uns hatten mindestens einen Punkt Rückstand. Damit konnten wir mindestens den dritten Platz noch aus eigener Kraft erreichen. Bevor wir zur letzten Runde kommen, folgt aber noch ein kleiner Exkurs.





Ein Rundgang im Spiellokal ... oder: über die Leiden eines Betreuers

Was sich die DSJ bzw. der Schachbund Sachsen-Anhalt bei der Ausrichtung dieses Turniers gedacht hat, bzw. ob überhaupt nachgedacht wurde, bleibt mir ein dickes Rätsel. Während die parallel stattfindende offene Meisterschaft der U10 in den Konferenzräumen eines großen Hotels ausgetragen wurde, musste sich die höchste Stufe eines deutschlandweiten Qualifikationsturniers mit den heruntergekommenen Gemeinderäumen eines Pfarramtes begnügen. Das Turnier wurde in zwei Sälen gespielt, von denen der kleinere den vorderen drei Tischen der beiden Turniere (u14 und u14w) vorbehalten war, der größere dem ganzen Rest. Wir können von Glück reden, dass wir immer ganz vorne mitspielten und in einem einigermaßen geräumigen Saal sitzen konnten, denn die enge Anordnung der Plätze in dem anderen Raum hielt ich für eine echte Zumutung.



Das Foyer des Gemeindesaals - der Aufenthaltsraum für Betreuer

Hinzu kam, dass die Säle mit ihren tristen Holzwänden und Fußböden nicht gerade einladend waren. Jedes mittelmäßige Open hätte bessere Turnierbedingungen geboten als diese Deutsche Meisterschaft. Welche Nachricht vermittelt man denn Kindern, die sich über Bezirks-/Verbands- und Landesmeisterschaften schließlich bis zur Deutschen Vereinsmeisterschaften durchgekämpft haben, mit einem derart miserablen Ambiente? Jedenfalls nicht, dass die DVM etwas besonderes sei.



Sitzgelegenheiten? Fehlanzeige!

Noch schlimmer wurde es, wenn sich die Massen von Trainern und Betreuern durch die engen Zwischenräume des Spielsaals quetschten - aber wo hätten sie auch hingesollt? Für die mitreisenden Erwachsenen stand absolut kein Aufenthaltsraum bereit bis auf ein unterbeleuchtetes Foyer ohne jede Tische und Stühle oder der Analyseraum im Keller, der mit seinem ausladenden Kellercharme zum einen ungemütlich, zum anderen mit fortschreitender Spieldauer auch völlig überfüllt war.



Im ungemütlichen Analyseraum im Keller saßen die Leute nahezu aufeinander

Warum man nicht einfach weitere Tische und Stühle heranholte? Auf Anfrage unserer Schachfreunde aus Grimma hin erhielten wir die logische Antwort: Weil dann der Lärmpegel unnötig in die Höhe schnellen würde. Richtig! Denn zwischen der Höhe des Kopfes und der Lärmausgabe des Menschen besteht ja bekanntermaßen indirekte Proportionalität! Oder liegt es doch eher daran, dass die Möbel selbst die Schallwellen verstärken? In dem Falle sollte man vielleicht darüber nachdenken, Schach künftig in leeren Räumen auf dem Fußboden zu spielen.



Wie durchdacht diese Lösung war, merkte man vor allem am letzten Tag, als alle ihre Hotel- bzw. Herbergszimmer hatten verlassen müssen und nirgendwo anders verweilen konnten als in den Vorräumen des Pfarramts. Im Analyseraum saßen die Leute fasst aufeinander, das Foyer war mit herumstehenden Betreuern überfüllt (setzen konnte man sich ja nicht), Kinder rannten überall herum und die Türen zu den Spielsälen gingen ständig auf und zu, sodass die letzten Spieler, deren Partie noch lief, kaum Ruhe hatten. Es ist geradezu absurd, dass der Organisator für die Leistungen der Verantwortlichen bei der Siegerehrung auch noch Applaus einforderte.





Die letzte Runde: Wilkau-Haßlau gegen Freiburg

Wie oben schon angedeutet war es vom Tabellenstand her für uns sehr einfach vor der letzten Runde: Wir mussten einfach nur gewinnen. Keine Rechnereien, kein Blick auf die Ergebnisse der anderen... ein Sieg würde uns mindestens Platz 3 bringen, wenn Karlsruhe gegen Georgsmarienhütte nicht gewinnt, würden wir sogar Zweiter werden. Alles andere als ein Sieg wäre nutzlos.

Einmal mehr blieb ich meinem neuen Grundsatz treu, mir die laufenden Partien lieber nicht anzusehen. Das war wohl auch gut so, denn sonst hätte ich zusehen müssen, wie Rebecca an Brett 4 lieber 2 Figuren einstellt statt einfach einzügig eine gegnerische Figur wegzunehmen (was in der Folge auch gleich noch eine Qualität gebracht hätte). Damit war in kürzester Zeit unser viertes Brett weg und wir spielten wie schon gegen Karlsruhe wieder nur zu dritt.

Zum Glück hatte wenigstens Katja mittlerweile kapiert, dass wir um die Medaillenränge einer deutschen Meisterschaft spielen und wie auch schon am Vortag den nötigen Ernst für die Sache gezeigt. Gut vorbereitet überspielte sie ihre Gegnerin bereits aus der Eröffnung heraus und brachte uns einige Zeit nach Rebeccas Niederlage den Ausgleich.

Ich hätte wohl auch nicht gerne an Selinas Brett zusehen wollen, die mir mit ihrem recht zweifelhaften Figurenopfer wohl den letzten Nerv geraubt hätte. Ihre Gegnerin ließ zahlreiche Gewinnmöglichkeiten aus und schien mit der Verteidigung ihrer Stellung einfach überfordert. So bekam Selina im Endeffekt immerhin ganze 3 Bauern für die geopferte Figur und eine unklare Stellung.
Man muss es ihr zu Gute halten, dass sie im Gegensatz zu ihrer Gegnerin die sich ihr bietende Chance nicht einach verstreichen ließ...

Selina - Sarah Hund



33. f7+! Kxf7 34. Sg5+ Kg6 35. Txe8 +-

Diesen Vorteil setzte Selina problemlos um und sicherte damit einen ganz wichtigen Punkt. Denn zum einen sah es so aus, als würde Tessa mindestens Remis in der Tasche haben, zum anderen lag Karlsruhe bereits 2:1 zurück. Mit anderen Worten: Ein Remis an Tessas Brett würde für den zweiten Platz reichen! Die bekam vom Mannschaftsleiter sofort die Ansage, dass sie Remis bieten dürfe... verzichtete aber, denn sie gewann gerade eine Figur.

Tabea Lohrmann - Tessa



31. Se7? f6! und der Springer geht verloren.

Natürlich gewann Tessa diese Partie problemlos. Nach den beiden Debakeln des Vortags gönne ich ihr das auch vollkommen. Viel wichtiger aber: Mit diesem 3:1-Sieg sind wir Deutsche Vizemeisterinnen!!!11

SK Freiburg Zähringen   SV Muldental

Sarah Hund
 0 : 1 
Selina
Tabea Lohrmann
 0 : 1 
Tessa
Cecilia Cejda
 0 : 1 
Katja
Hatun Atabay
 1 : 0 
Rebecca
 
 1 : 3 
 

Der Jubel bei den Mädchen und den Betreuern war natürlich groß. Der zweite Platz ist hinter den unschlagbarem Team von Oesede-Georgsmarienhütte ein riesiger Erfolg! Doch bevor ich dazu abschließend etwas schreibe, folgt noch ein kurzer Foto-Stop.





Zwischen, während und nach der Siegerehrung

Fotoooooooos...



Vor der Jugendherberge standen kunstvolle Skulpturen...



... die auch Katja gefielen



Mannschaft mit Trainer
von links nach rechts: Markus, Katja, Rebecca, Selina, Annika, Tessa



... und nochmal das gleiche im Hotel

Und hier ist er: Der große Pokal.





Siegerehrung im festlichen Ambiente des Pfarramtes. Auf weitere Bilder dieser Zeremonie habe ich mangels Atmosphäre verzichtet.



Selina



Tessa



Katja



Rebecca und Annika



Markus

Und noch einmal alle zusammen ...






Fazit und Auf Wiedersehen

Der zweite Platz bei der DVM war aus meiner Sicht ein ungeahnter Erfolg. Wir starteten zwar auch auf dem zweiten Rang der Setzliste, aber hinter den hochfavorisierten Mädchen von Georgsmarienhütte war das Feld doch sehr eng beieinander. Dass unsere Mädchen, die 2012 noch in der u12 spielten, gleich bei der ersten Teilnahme in dieser Konstellation auf den zweiten Rang vorstoßen würden, hielt ich zwar für machbar, aber ich hätte es niemals zu einem realistischen Ziel erklärt. Das ist allein ihrem Kampfgeist geschuldet, mit dem sie vor allem an den vorderen Brettern noch punkteten, wenn sie hinten im Stich gelassen wurden.

Wenn man bedenkt, dass wir noch ganze zwei Jahre mit dieser Mannschaft spielen können, bis die ersten zu alt werden, während bei allen anderen Teams zahlreiche starke Spielerinnen (unter anderem ganz Georgsmarienhütte) altersbedingt herausfallen, darf man in den nächsten zwei Jahren mit einem ernsthaften Wilkauer Angriff auf den DVM-Titel rechnen.

Vielen Dank! Oder auch nicht ...

Wenig Dank kann ich (im Gegensatz zur DVM u20 im Vorjahr) diesmal dem Ausrichter entgegenbringen; aber Beschwerden habe ich ja oben schon genug getätigt ...

In diesem Bericht etwas untergegangen sind unser Fahrer Olaf (Tessas Vater), der uns sicher und schnell nach Magdeburg und wieder nach Hause brachte und auch Evgenia (Katjas Mutti), die als weibliche Betreuerin dabei war. Herzlichen Dank für euren Einsatz!

Ganz herzlich danken wir natürlich Selina und dem TuS Coswig, dass wir eine so starke Gastspielerin am ersten Brett erhalten haben. Wir hoffen, auch Selinas Verein freut sich über das starke Abschneiden seines jungen Talentes.

Wenn ich bedenke, dass unsere vorderen drei Bretter allesamt sächsische Kaderspielerinnen sind, danke ich auch den Verantwortlichen im sächsichen Leistungssport, die unsere Spielerinnen fördern und weiter voranbringen. Das größte Lob gebührt natürlich unseren Kaderspielerinnen selbst, die mit ihrer konstanten Arbeitsbereitschaft diesen Erfolg erst ermöglicht haben.

Zu guter Letzt danken wir natürlich wie immer unseren Lesern! Wenn euch dieser Beitrag gefallen hat, nehmt am Gewinnspiel Der Name des Tigers teil und lasst Stephan Völz wissen, wie ihr Tessas neuen Glücksbringer taufen würdet.

Vielen Dank an alle, die mit uns mitfieberten! Mit den herzlichsten Wünschen fürs neue Jahr sagen wir...




Auf Wiedersehen!

mb


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